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030
05.03.2011, 17:45 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Vorweg: Ich lach mich tot über das hier.

Ach, um Kleinkram streitet sich eh niemand. Ich dachte jetzt an Dinge in der Größenordnung einer Factory-Klassenvorlage oder eines spezialisierten Containers - mehr als ein paar hundert Zeilen Code kriegen wir hier auch im Extremfall ja eh nicht rein. Eine Erwähnung der Quelle wäre höflich; wie notwendig sie moralisch ist, hängt davon ab, inwieweit der Eindruck eigener Leistung entsteht, wenn man sie unterlässt. Kopiert man meinen Code beispielsweise und schreibt in die Versionskontrolle "Praktisches Zeug im Netz gefunden", dann reicht mir das schon.

Das Einsetzen des eigenen Namens wie oben beschrieben ist in diesem Zusammenhang und dadurch, dass auf jeden Fall Vorsatz besteht, natürlich ein krasses Beispiel am schwarzen Ende der Graustufenskala.

Und um zu beweisen, dass ich es ernst meine, Folgendes benutze ich (derzeit) für meine dynamische Typerstellung:

C++:
////////////////////////////////////////////////////////////////////
#ifndef INCLUDED_UTIL_FACTORY_HH
#define INCLUDED_UTIL_FACTORY_HH

#include <boost/ptr_container/ptr_map.hpp>
#include <memory>

namespace util {
  template<typename base_t>
  struct simple_instantiator {
    typedef base_t *pointer;

    virtual ~simple_instantiator() { }
    virtual pointer operator()() const = 0;
  };

  template<typename base_t, template<typename> class smart_ptr = ::std::auto_ptr>
  struct smart_ptr_instantiator {
    typedef smart_ptr<base_t> pointer;

    virtual ~smart_ptr_instantiator() { }
    virtual pointer operator()() const = 0;
  };

  template<typename instantiator_base_t>
  struct new_instantiators {
    template<typename derived_t>
    struct instantiator : public instantiator_base_t {
      typedef typename instantiator_base_t::pointer pointer;

      virtual pointer operator()() const { return pointer(new derived_t()); }
    };
  };

  template<typename key_t,
           typename base_t,
           typename instantiator_base_t = simple_instantiator<base_t>,
           template<typename derived_t> class instantiator_template = new_instantiators<instantiator_base_t>::template instantiator>
  class factory {
  public:
    typedef key_t               key_type;
    typedef base_t              base_type;
    typedef instantiator_base_t instantiator_type;

    typedef typename instantiator_type::pointer pointer;

    pointer create(key_type const &key) const {
      typename instantiator_map_type::const_iterator i = instantiators_.find(key);

      return i == instantiators_.end() ? pointer() : (*i->second)();
    }

    template<typename T>
    void register_type(key_type key) {
      instantiators_.insert(key, new instantiator_template<T>());
    }

  private:
    typedef boost::ptr_map<key_type, instantiator_type> instantiator_map_type;

    instantiator_map_type instantiators_;
  };
}

#endif


zu benutzen wie folgt:

C++:
#include "util/factory.hh"

#include <iostream>
#include <string>

struct A {
  virtual void foo() const = 0;
  virtual ~A() { }
};

struct B : A { virtual void foo() const { std::cout << "B" << std::endl; } };
struct C : A { virtual void foo() const { std::cout << "C" << std::endl; } };

int main() {
  util::factory<std::string, A, util::smart_ptr_instantiator<A> > fct;

  fct.register_type<B>("Typ B");
  fct.register_type<C>("Typ C");

  fct.create("Typ B")->foo();
  fct.create("Typ C")->foo();
}


Ich erlaube mir dabei ein bisschen professionellen Stolz auf die Zeigertyp-Policies. Benutzt es weise, wenn ihr es gebrauchen könnt.

Edit durch ao: Ich war so frei, die oberste Zeile (die mit den vielen /////) zu kürzen - so wie es jetzt ist, passt das Codefenster wieder auf normale Bildschirme.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 05.03.2011 um 19:33 Uhr von ao editiert.
 
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031
06.03.2011, 12:23 Uhr
Guybrush Threepwood
Gefürchteter Pirat
(Operator)



Zitat von 0xdeadbeef:
EDIT: Doch nicht . Das hab ich davon, die Star-Trek-Filme nicht auswendig zu kennen.

Der Satz kommt in "Der Zorn des Khan" nicht vor. Scheinbar ist da ein Witz außer Kontrolle geraten, siehe:

http://danielbroeckerhoff.de/2011/03/02/guttenberg-star-trek-zitat-die-entstehung-eines-hoax/

Und zur Strafe schreiben wir jetzt alle einen Brief an Sat.1, dass sie dieses Wochenende die komplette Star-Trek-Filmreihe zeigen sollen. Bildungslücken müssen geschlossen werden!

Ach mist. Ich hatte auch kurz überlegt das nachzuprfen weil ich mich daran nicht erinnern konnte hatte aber dann was anderes auf der Arbeit zu tun.
Wär ja auch zu schön gewesen
 
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032
06.03.2011, 14:23 Uhr
ao

(Operator)



Zitat von 0xdeadbeef:
Für mein Verständnis – völlig gleichgültig, was Frau Schavan sagt – ist Raubkopie ein Kavaliersdelikt. Es handelt sich nicht um Diebstahl und schon gar nicht um Raub; die Vorstellung ist albern.

Na ja, Diebstahl im Sinne von § 242 StGB kann man in Deutschland nur an gegenständlichen Sachen begehen, nicht an geistigem Eigentum, und zum Raub (§ 249) fehlt die Anwendung oder Androhung von Gewalt. Insofern hast du Recht, aber ich finde, das sind juristische Definitionen, um die es hier nicht geht.

Das Entscheidende an der "Raubkopie" (ich bleibe der Einfachheit halber mal bei dem Ausdruck) ist, ob dem geistigen Eigentümer ein materieller Schaden zugefügt wird. Als Softwareentwickler, der mit seiner Familie davon lebt, dass unsere Kunden ihre Lizenzen ordentlich bezahlen und nicht selber vervielfältigen, habe ich da eine relativ niedrige Toleranzschwelle.

Umgekehrt heißt das konsequenterweise, dass ich selber keine raubkopierte Software verwende (nein, selbst unser Microsoft-Office ist "Home and Student" und bezahlt), und dasselbe gilt für Filme auf DVD, Noten, Bücher und so weiter: Was nicht regulär (Stadtbücherei, Videothek, ...) ausgeliehen werden kann, das muss eben gekauft werden.

Was die Sourcen z.B. hier im Forum angeht: Was ich hier poste, hat eindeutig nicht die nötige "Erfindungshöhe", um überhaupt irgendwie schutzfähig zu sein. Von daher käme ich nicht auf die Idee, Erwähnung im Sourcecode zu erwarten.

Das Besondere am Fall Guttenberg ist aber was anderes, das Thema Raubkopie ist hier nur zweitrangig (*):

Erstens, er hat in einer wissenschaftlichen Arbeit massiv gegen die Regeln verstoßen und konnte dadurch zu Unrecht einen Titel führen und - jetzt kommts - sich berufliche Vorteile verschaffen. Ich unterstelle einfach mal, dass die "Promotion" Teil eines langfristig angelegten Plans war, der ins Kanzleramt führen sollte.

Zweitens, jetzt ist der Pfusch rausgekommen, und es war kein Trick zu schade und kein Argument zu platt, um sich ans Amt klammern zu können, das gilt für Guttenberg selbst, der der Opposition und den Medien die Schuld gibt, und für alle CDU-CSU-Führungsleute (mit wenigen Ausnahmen), die jetzt wettern, man hätte KTzG schnöde im Stich gelassen und das werde noch ein Nachspiel haben.

Das ist in meinen Augen viel schlimmer als das Abschreiben an sich, denn es zeigt eine katastrophale Auffassung von Gerechtigkeit. Schlimm genug, wenn "normale" Menschen so denken, aber bei Politikern finde ich es absolut untragbar. Die haben verdammt nochmal die Aufgabe, ihrem ganzen Volk zu dienen und nicht sich selbst oder ihrer Clique. Jedenfalls nicht nur.

(*) Aber vielleicht ist ja auch das ein Teil der Strategie: Wir leiten die Diskussion um auf einen Nebenschauplatz und hoffen, dass sie sich da totläuft ...

Dieser Post wurde am 06.03.2011 um 14:40 Uhr von ao editiert.
 
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033
06.03.2011, 17:07 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Erfindungshöhe ist im Patentrecht von Bedeutung. Urheberrecht hast du schon, wenn du zwei Sätze auf eine Leinwand kritzelst. Was ich allerdings so sehe wie du, ist, dass geschäftlich betriebene Schwarzkopie ein ernsteres Problem ist, und da mag ich auch nicht mehr von Kavaliersdelikt sprechen.

Im konkreten Fall scheinen wir uns ja einig zu sein, dass das Problem Hochstapelei ist. Ob die Promotion mit dem Ziel geschrieben wurde, ins Kanzleramt einzuziehen, oder ob die alte Adelsfamilie vielleicht Vorstellungen über Halbjuristen hatte, vermag ich nicht zu sagen. In jedem Fall war es, wenn er hohe politische Ämter anstrebte, eine selten dämliche Entscheidung – er musste ja damit rechnen, dass die Doktorarbeit eines Bundesministers, gerade im Fach Jura, mal von irgendjemandem gelesen würde.

Und auch, wenn mir bewusst ist, dass man in anderen Parteien bei einem derart populären Minister vermutlich ähnlich reagiert hätte: Wenn das nächste mal ein Unionspolitiker von konservativen Werten spricht, dann denke ich neben dem kohlschen Ganovenehrenwort in Zukunft auch an die Causa Guttenberg. Werte fehlen in der Politik an allen Enden, aber in Scheinheiligkeit ist die Union unübertroffen.

Übrigens: Habt ihr mitgekriegt, dass de Maizière praktisch als erste Amtshandlung den von Guttenberg eingesetzten und für die Bundeswehrreform zuständigen Staatssekretär rausgeschmissen hat? Jetzt will er sich die Zeit nehmen, die Reform zu überarbeiten. Scheinbar haben die im Bundesverteidigungsministerium monatelang Däumchen gedreht.

Ich finde nur, man hätte einen besseren Bundesinnenminister auftreiben können. Gleich als erstes die (zu Deutschland gehörenden!) Islam-Verbände zu vergrätzen, ist kein guter Einstand.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 06.03.2011 um 17:08 Uhr von 0xdeadbeef editiert.
 
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034
10.03.2011, 09:12 Uhr
ao

(Operator)



Zitat von 0xdeadbeef:
Ich finde nur, man hätte einen besseren Bundesinnenminister auftreiben können. Gleich als erstes die (zu Deutschland gehörenden!) Islam-Verbände zu vergrätzen, ist kein guter Einstand.

Gerade kommt die CSU mit dem Plan, die Pflicht zum Deutschlernen in der Verfassung zu verankern. Ausgerechnet die Bayern, die habens nötig. Jo mei, kruzitürkn himmlherrgottsakra mochst mer no a Maß, und a Woaßwoscht, Zenzi, gell? - ist das etwa Deutsch?

Abgesehen davon: Können diese Schlaumeier eigentlich nicht kapieren, dass Sprachtests als Gradmesser für Integration einfach für die Tonne sind? Feigenblätter? Rausgeschmissenes Geld? Ein (willkommener?) Nebeneffekt dürfte sein, dass man eine Handhabe kriegt, um ein paar Leute aus dem Land zu werfen. Aber Integration fördern wird man damit nicht.

Dieser Post wurde am 10.03.2011 um 09:20 Uhr von ao editiert.
 
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035
10.03.2011, 18:53 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Einerseits, andererseits. Sprache ist zur Verständigung wichtig, und es wäre politisch schwierig, allen Einwohnern der BRD Esperanto aufzuzwingen. Es macht also durchaus Sinn, Immigranten die deutsche Sprache beizubringen - wobei es natürlich nicht Sprachtests sondern Sprachkurse sind, die das befördern. Auch ist Sprache kein Allheilmittel gegen Berührungsängste und Kommunikationsschwierigkeiten.

Gleichzeitig muss man sehen, dass es schwierig ist, Integration vernünftig zu definieren. Wenn du einen bayrischen Landrat zum Karneval nach Köln schickst, ist der da nicht besonders integriert, und ich möchte mal sehen, wie Frau Merkel zurechtkäme, wenn sie zwei Wochen unter Bauarbeitern verbrächte. Oder Herr zu Guttenberg unter Wissenschaftlern, wenn ich mir die Spitze erlauben darf.

Aussagen wie die des Herrn Friedrich entlarven, was mit der "deutschen Leitkultur" tatsächlich gemeint ist: Man will die christliche Prägung des Abendlandes¹ schützen. Mit Protestanten und Atheisten hat man sich inzwischen abgefunden, aber der Islam wird in Kreisen, die mit diesem Begriff um sich werfen, noch als Bedrohung empfunden. Diese Furcht ist, wenn man in Bezug auf diese Dinge starrsinnig ist, auch durchaus begründet - im Zusammenkommen der Kulturen werden sich beide Seiten bewegen müssen.

Es wird, so sehr sich Herr Friedrich auch dagegen stemmen mag, auf Dauer Islamunterricht in deutschen Schulen und Minarette in deutschen Städten geben müssen, denn deutsche Muslime werden ihr Recht auf Religionsfreiheit einfordern, und es ist nicht abzusehen, dass christlicher Religionsunterricht und Kirchtürme verschwinden werden. Auf der anderen Seite werden sich diese natürlich - wie ihre christliches Pendants - in die deutsche Rechtsordnung einpassen müssen: Lärmschutzverordnungen, Bebauungspläne, und natürlich wird sich ein Imam, der gegen Juden hetzt, genauso vor Gericht verantworten müssen wie ein Pfarrer, der über Jesusmörder predigt.

Diese Probleme sind grundsätzlich lösbar, aber Ressentiments, wie Herr Friedrich sie pflegt und aufschürt, sind dabei nicht hilfreich.

¹Anmerkung: Historisch ist die Idee der christlichen Prägung des Abendlandes natürlich inzwischen überholt; Europa ist heute weitgehend geprägt von den Werten der französischen Aufklärung und nachfolgender Entwicklungen.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra
 
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