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05.12.2004, 19:34 Uhr
ao
(Operator)
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Zitat von virtual: |
In dem einen Thread wunderst Du Dich, ao, wie es denn sein könne, daß Studenten lernen wie man hackt (siehe Thread mit cisdur), so das doch moralisch verwerflich sei. Dieser Sichtweise kann ich mich nicht nur nicht anschliessen, ich würde sie sogar ablehnen: Ich denke, jeder sollte sich mal mit Hackermethoden auseinandersetzen, denn dies steigert das Problembewusstsein...
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Es geht mir nicht um "moralische Verwerflichkeit", sondern um den ganz konkreten Schaden, den mir jemand zufügen kann, indem er meinen Rechner hackt. Ein denkender Mensch kann sein Problembewusstsein auch auf andere Weise schärfen. Und die nicht denkenden sollten dieses Wissen besser nicht haben, weil sie nur Blödsinn damit anfangen. Informatik-Studenten hacken zu lassen ist so ähnlich, wie wenn die E-Technik-Studis Abhöranlagen bauen oder die Chemiker Nervengift zusammenmischen. Alles nicht wirklich schwierig, aber muss man es wahllos jedem Studenten im Grundstudium zeigen? Und es ihn dann auch noch nachmachen lassen, damit man sicher ist, dass er es begriffen hat?
Zitat: |
Es ist ja generell nicht so, daß eine Fertigkeit jemanden kriminell macht, sondern es ist die Absicht desjenigen, der die Fertigkeit einsetzt. Jemanden das erlernen bestimmter Fertigkeiten zu erschweren ist für mich nicht nur intolerant und überheblich. Im großen Maßstab erinnert mich das doch zu sehr an totalitäre und willkürliche Systeme, an denen ich mich ungern beteilige.
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Wenn dieses Prinzip systematisch angewendet wird, hast du Recht, das ist totalitär. Andererseits musst du wohl zugeben, dass es Leute gibt, die vorhaben, anderen zu schaden. Und denen muss man nicht noch mit Expertenwissen auf die Sprünge helfen. Das Karate-Beispiel fand ich gut: Muss man jedem Idioten erklären, wie man mit bloßen Händen einem Menschen das Genick bricht? Und ihn das womöglich noch (an Puppen?) üben lassen? Es ist weder intolerant noch überheblich, solches Wissen nur mit Leuten zu teilen, die vertrauenswürdig sind. Und in einem Onlineforum, in dem kaum einer den anderen persönlich kennt, ist schwer zu sagen, wer vertrauenswürdig ist.
Zitat: |
Es geht - denke ich - ganz primitiv darum, zwecks Abgrenzung auf andere zu zeigen und zu sagen: "Die sind böse!" um implizit zu sagen "ich bin lieb!". Und das ist recht unfair, weil dies meist von Leuten gemacht wird, die den Moderator-Status hinhaben, also mehr Macht haben als die normalen Members und eigentlich zur Unparteilichkeit verpflichtet wären.
Mich kotzen die Threads auch an: aber inzwischen weniger wegen der Fragestellungen (die rein inhaltlich meist sogar interessanter als die moralisch guten Fragen sind) sondern wegen dieser Gedankenpolizeilichen Reaktionen darauf.
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Tut mir leid, virtual, aber zumindest in meinem Fall liegst du damit komplett daneben. Einen solchen Schwachsinn hab ich wirklich selten gehört. >:-(
ao |