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12.11.2003, 10:36 Uhr
ao
(Operator)
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(un)wissender postete Räder werden beim Palm beständig neu erfunden da es nicht viele gute Bibliotheken gibt und die Standardsachen dort nicht unbedingt laufen.
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Na gut, ich meinte auch eher: Funktionierende Bibliotheken sind dazu da, benutzt zu werden ....
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Das mit der Zeit ist so eine Sache, ich weiß ja nicht wieviel ich wohl brauchen werden.
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Das stimmt, aber wie viele LOCs es werden, weißt du auch nicht. Eine realistische Zeitschätzung ist nur möglich, wenn du den Umfang des Projekts genau kennst. Wichtige Fragen dabei sind:
+ Was muss das Programm können (genaue Liste der Anforderungen, Bedienungsabläufe, die unterstützt werden müssen - "Use cases")? Wenn diese Anforderungen noch unpräzise sind, muss dieses Risiko unbedingt vom Auftraggeber getragen werden (z.B. Abrechnung nach Aufwand). LOC-Abrechnung ist hier extrem schlecht, denn Code, den du wieder löschen musst, hast du umsonst geschrieben.
+ Worauf kannst du aufbauen? Welche Bibliotheken kannst / musst du verwenden, wieviel Arbeit nehmen sie dir ab, wieviel bürden sie dir zusätzlich auf (z.B. durch unbequeme Interfaces)? Wieviel Anpassungsaufwand entsteht bei dir dadurch, dass diese Bibliotheken eventuell selber noch in Entwicklung sind?
+ Wie leistungsfähig ist die Entwicklungsumgebung? Gibt es einen Simulator oder musst du jeden Schritt auf einem echten Palm testen? Gibt es Schritt-Debugging, Variablen-Inspektion, Breakpoints und das ganze Debugger-Geraffel? Das hat riesigen Einfluß darauf, wie lange es dauert, Fehler zu finden. Gibt es einen Profiler, der dir beim Optimieren helfen kann?
+ Hast du schon Erfahrung mit Palm-Entwicklung oder musst du dich erst einarbeiten? Bis du die Tools kennst, ist eine Woche ruckzuck vorbei.
Wenn du das alles weißt und deine eigene Arbeitsgeschwindigkeit kennst, kannst du abschätzen, wie lange es etwa dauern wird. Diese Schätzung würde ich dann getrost verdoppeln, denn es gibt kein Projekt ohne unvorhergesehene Probleme und ohne hundert "Kleinigkeiten" in letzter Minute.
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Vorsicht ist hier sicherlich die Mutter der Porzelankiste.
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Das Problem ist nur, wenn du dich zu warm anziehst, kriegst du keinen Auftrag. Den Kompromiss kannst du nur selber finden.
Kommt auch drauf an, was der Auftrag für dich bedeutet: Lebensunterhalt oder Taschengeld. Beim Lebensunterhalt muss die Kohle stimmen, verlorenes Taschengeld kann man abhaken, nachdem man sich drüber geärgert und draus gelernt hat.
Und um einen Fuß in die Tür zu kriegen, kalkuliert man auch schon mal knapper. Natürlich nicht so knapp, dass der Fuß hinterher ab ist.
ao |