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000
21.07.2009, 16:27 Uhr
Suba Esel



Ich hab' vor, mir Linux auf meinem Rechner zu installieren - jetzt natürlich die Standardfrage: Welches?

Laut diesem Test hier sollte ich Mandriva, openSuse, Ubuntu, Linux Mint oder Kubuntu nehmen. Von Mandriva und Mint habe ich noch nie etwas gehoert, ueber (K)Ubuntu weiss ich, dass es sehr einfach zu bedienen, aber nicht unbedingt vollstaendig sein soll, und zu openSuse habe ich gelesen, dass da ganz viel Zusatzkram drin ist, aber es schwieriger zu bedienen ist.
Falls das so stimmt, wuerde ich openSuse waehlen (ein bisschen schwieriger zu bedienen macht mir nichts aus, und ganz viel Zusatzkram ist immer schön).

Habt ihr 'ne Empfehlung?
--
Simon
 
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001
21.07.2009, 17:11 Uhr
Pler
Einer von Vielen
(Operator)


ich weiß nicht was vollständig bedeuten soll.

Was willst du damit machen?
Mit Ubuntu kannst du nichts falschen machen.

Mint habe ich auch schon mal probiert. Inzwischen habe ich es schon lang nichts mehr davon gehört. Mint ist ein Ubuntu bei dem ein paar mehr böse (wie unfrei) Pakete installiert sind. Das bezahlt man damit, das Mint unstabil ist. (Meine Erfahrung)

Ubuntu habe ich hier dagegen schon seit Version 6. Jeweils dist-upgrade zur nächsten Version und noch immer läuft alles (inzwischen Version 9).
 
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002
21.07.2009, 17:17 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Es ist im Grunde Geschmacksfrage, und eine Frage davon, was du unter "nicht vollständig" verstehst. Alle Programme der Welt wirst du in keiner Distribution finden, die wichtigsten (will sagen, meistbenutzten) in allen.

Ubuntu bedient sich bei Debian (und Debian sich bei Ubuntu), welches gut 25.000 Softwarepakete beinhaltet. Jetzt sind nicht alle davon eigenständige Programme, aber einige Tausend kommen da zusammen; es sollte mich doch wundern, wenn eine einzelne Firma in dieser Hinsicht mit der rohen Manpower des Debian-Projektes mithalten könnte.

Bei SuSE wirst du wohl mehr Politur finden, und ich nehme stark an, dass AppArmor (welches ja von Novell entwickelt wird) deutlich besser integriert ist als bei allen anderen Distributionen. Allerdings ist AppArmor hinter SELinux das schwächere MAC-Konzept und wird von diesem langsam verdrängt.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra
 
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003
21.07.2009, 18:39 Uhr
Suba Esel



Vollständig sollte heißen mehr Programme... ich hatte gehört, dass Ubuntu einige Programme nicht hat, die man braucht, während Suse viel zu viel hat. Daher dachte ich besser zu viel als zu wenig.

Ausserdem gibt es ja anscheinend zwei Versionen von Ubuntu, eine mit KDE und eine mit Gnome, während Suse beide drinhat - das hätte den Vorteil, dass ich das beides ausprobieren will, ich hab beides nämlich jeweils ungefähr 5 Minuten gesehen.

"Bei SuSE wirst du wohl mehr Politur finden, und ich nehme stark an, dass AppArmor (welches ja von Novell entwickelt wird) deutlich besser integriert ist als bei allen anderen Distributionen. Allerdings ist AppArmor hinter SELinux das schwächere MAC-Konzept und wird von diesem langsam verdrängt."

Wenn ich das richtig verstehe, ist AppArmor eine Art Sicherheitssoftware, richtig? Ganz blöd gefragt - braucht man das "deutlich besser integriert"?

Und was genau bedeutet "mehr Politur" - grafisch gesehen, oder von den Feinheiten her?

Ich hab auch mal irgendwo gelesen, dass es bei Suse irgend einen komplizierteren Paketmanager gibt (Yast oder sowas?), wobei ich noch nicht mal genau weiss, was ein Paketmanager ist.

Danke schonmal
--
Simon
 
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004
21.07.2009, 19:30 Uhr
Bruder Leif
dances with systems
(Operator)


Moin!

Da wuerde ich noch Slackware empfehlen -- gerade fuer Anfaenger. Man lernt wesentlich mehr ueber Linux und Un*x generell beim taeglichen Umgang damit, als bei den hach-wie-schoen-eine-GUI-Distros. Nur ein "bisschen" Lernbereitschaft muss man mitbringen. Software laesst sich in der Regel 1:1 aus den Sourcen des Entwicklers selbst installieren, ohne halsbrecherische Anpassungen, wie sie bei anderen Linuxen der Fall ist.

Alternativ -- auch zum Lernen ideal -- OpenBSD. Minimalistisch, aber KISS in Reinkultur
--
Mit 40 Fieber sitzt man nicht mehr vor dem PC.
Man liegt im Bett.
Mit dem Notebook.
 
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005
21.07.2009, 19:51 Uhr
Oliver
S2-Pixelgeneral


Wenn du wie Bruder Leif sagte, das Ganze von unten her aufziehen willst, wäre evtl. auch ArchLinux einen Blick wert. Wobei ich mir nich sicher bin, ob du da nun wirklich so viel lernst. Im Grunde läuft es ja nur darauf hinaus, ein paar fehlende Pakete nachzuinstallieren und irgendwelches spezielles Zeug (z.B. Sondertasten etc.) manuell nach irgendwelchen Anleitungen anzupassen.

Rumfrickeln mit irgendwelchen Treibern wirst du ohnehin früh genug müssen, selbst mit Ubuntu und dabei entsprechend "lernen", wie sinnvoll dieses Wissen dann auch immer sein mag..


Zitat:

Ausserdem gibt es ja anscheinend zwei Versionen von Ubuntu, eine mit KDE und eine mit Gnome, während Suse beide drinhat - das hätte den Vorteil, dass ich das beides ausprobieren will, ich hab beides nämlich jeweils ungefähr 5 Minuten gesehen.



Das kannst du eigentlich bei allen Distributionen beliebig nachinstallieren, aber oft sind die jeweiligen Desktopumgebungen in bestimmten Distributionen besser unterstützt, weil zustätzliche Tools o.Ä. dafür mitgeliefert werden.
--
Demokratie ist die Diktatur der Mehrheit.

www.siedler25.org/ ( Siedler2 - Remake )
 
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006
21.07.2009, 23:33 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Slackware kann ich nicht empfehlen (extrem holprig, gerade für Anfänger absolut tödlich), ArchLinux kenne ich nicht.

Was Ubuntu angeht, ubuntu und kubuntu unterscheiden sich im wesentlichen in der Default-GUI und darin, wo welche GUI auf den Installationsmedien zu finden ist. Ubuntu hat gnome auf der ersten CD, kubuntu halt KDE, aber am Ende kannst du dir beides (oder irgendeine andere GUI) aus dem universe-Repository nachladen.

AppArmor ist eine Art mandatory access control system. Es ist etwas schwer in zwei Sätzen zu erklären; im Grunde läuft es auf eine sehr viel feinkörnigere Begrenzung der Rechte eines Programms, Prozesses oder Benutzers hinaus. AppArmor macht das lediglich für ausgewählte Prozesse, selinux prinzipiell für alles. Zum Beispiel ist es auf die Art möglich, Programme, die bestimmte Fähigkeiten des Superusers benötigen (wie etwa /bin/ping) in ihren Rechten so einzuschränken, dass sie dessen andere Fähigkeiten nicht ausüben können (beispielsweise /etc/shadow auszulesen) oder nur bestimmten Benutzern selbst bei Kenntnis des Passworts (oder root-exploits in suid-Programmen) den Wechsel zur Rolle des Systemadministrators (oder Administrators eines bestimmten Services) zu ermöglichen.

Einschub: Natürlich bringt auch das keine absolute Sicherheit; wenn der Kernel Mist baut, kann ein Angreifer auch daran vorbeikommen. Es gab gerade letztens einen 0day-exploit, der genau das machte. Allerdings erschwert es die Ausnutzung von Sicherheitslücken in den meisten Fällen doch stark.

Da Novell AppArmor entwickelt und SuSE Novell gehört, ist davon auszugehen, dass die Distribution auf den Betrieb mit AppArmor für die meisten Services zugeschnitten ist. Es sollte mich nicht wundern, wenn z.B. apache out-of-the-box in AppArmor läuft.

Mit mehr Politur meine ich diese Art der Integration und die Aufbereitung derselbigen. Du wirst schöne GUIs für Firewalls, AppAmor und die Grundkonfiguration des Systems finden. Das hat den Vorteil, dass es, solange du in den Grenzen dessen, was sich die Distributoren dabei gedacht haben, schön einfach ist, und den Nachteil, dass es sehr dreckig wird, sobald du dich davon entfernst. SuSE lieferte seinerzeit beispielsweise ein sehr einfach bedienbares Tool zur Konfiguration der Firewall mit, das es selbst Leuten, die von Firewalls eigentlich nicht wirklich viel verstanden, erlaubte, eine einigermaßen brauchbare aufzusetzen. Problematisch war nur, dass dir das Ding dauernd dazwischenfunkte, wenn die vorgegebenen Möglichkeiten nicht ausreichten - eine Art goldener Käfig, wenn man so will.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 21.07.2009 um 23:36 Uhr von 0xdeadbeef editiert.
 
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007
22.07.2009, 23:59 Uhr
Suba Esel



Hm - Lernbereitschaft hätte ich wohl, aber ich möchte auch ein benutzbares System... so 'ne Art 2:1 Verteilung aus Benutzbarkeit und Basteln.

Von dem, was ihr sagt, würde ich wohl Ubuntu oder SuSE draufpacken - wenn ich das richtig verstehe, ist SuSE da die "bessere" Wahl?

Danke nochmal
--
Simon
 
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008
23.07.2009, 09:29 Uhr
FloSoft
Medialer Over-Flow
(Administrator)


naja suse beschränkt dich halt teilweise ziemlich, weil es dann nur die version des paketbetreuers akzeptiert und man das manuell abschalten muss (zumindest wars mal so) ubuntu/debian bzw allgemein apt-basierende sagen dann halt "ersetzen,zurückstellen,manuell gucken" usw um die konfiguration dann ggf beizubehalten.
--
class God : public ChuckNorris { };
 
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009
23.07.2009, 10:00 Uhr
okraits



Ich kann Archlinux nur wärmstens empfehlen, habe es selbst 3 Jahre lang benutzt. Natürlich ist es keine Einsteigerdistribution, aber wenn man was dabei lernen möchte, dann ist es gut dafür geeignet. Die Konfiguration geschieht anhand von Textdateien, was die ganze Sache gut durchschaubar macht. Bei Suse siehst Du z.B. nicht, was yast im Hintergrund macht. Für ein normales Desktopsystem sind das auch nur eine Handvoll Dateien bei Archlinux. Außerdem hat Archlinux mit dem Arch Build System ein gutes Tool, um schnell eigene Pakete zu bauen oder Pakete anzupassen. Zudem ist es schnell, schlank und ziemlich aktuell. Für mich die ideale Distribution für fortgeschrittene User.
--
www.okraits.de/
 
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