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30.03.2009, 21:15 Uhr
0xdeadbeef
Gott (Operator)
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Also, für Browserspiele ist C++ gänzlich ungeeignet. Native Kompilate sind plattformgebunden und äußerst schwer in eine Sandbox zu pressen, dementsprechend gibt es keinen Browser, der sie ausführt. Browserspiel bedeutet Flash oder Java.
Ansonsten ist C++ eine sehr mächtige, sehr versatile Sprache, aber auch sehr komplex. Das bedeutet insbesondere, du wirst, um C++ sinnvoll zu lernen, ein gutes Buch brauchen. Ich empfehle hier für den Anfang immer den C++ Primer. Es gibt zwar Tutorials im Netz, aber mir ist bisher kein auch nur annähernd annehmbares untergekommen - in der Regel werden die von Leuten geschrieben, die vor zwei Monaten angefangen haben, C++ zu lernen, und fälschlicherweise glauben, die Sprache verstanden zu haben. Auch ist Erfahrung der Schlüssel zum Sieg - du wirst mehrere Projekte in den Sand setzen, bevor es anfängt, richtig zu flutschen.
Alles in allem ist C++ eine für Anfänger sehr frustrierende Sprache. Wenn du viele Rückschläge einstecken kannst und gerne tüftelst, ist es eine gute Wahl, aber ansonsten würde ich mit einer einfacheren Sprache anfangen - zum Beispiel Java. Wie es der Zufall so will, ist mir für Java auch ein annehmbares Buch, das es lau im Netz gibt, bekannt: Das Handbuch der Java-Programmierung. Java ist nicht ganz so mächtig und wie C++ und konzeptionell stellenweise etwas unrein, aber es bietet deutlich weniger Möglichkeiten, sich in den Fuß zu schießen und ist dementsprechend weit weniger frustrierend zu lernen. Nicht alles aus Java lässt sich 1:1 auf C++ übertragen, und die grundlegende Denkweise, die sich bei den beiden Sprachen empfiehlt, ist leicht verschieden, aber Java-Kenntnisse sollten beim Lernen von C++ doch hilfreich sein.
Was Software angeht, für Java empfiehlt sich Eclipse, für C++ ist unter Windows Code::Blocks brauchbar. Auch sind die neueren Microsoft-Compiler annehmbar, wenn man nicht auf die vielen Wizards und die .net-Falle reinfällt. Den Downloadlink dazu darfste dir aber auf microsoft.com selbst raussuchen. Unter Linux ist der g++ üblicherweise schon dabei, wie auch eine Reihe von IDEs. Welche davon dir zusagt, ist am Ende Geschmackssache - anjuta, kdevelop und code::blocks sind alle brauchbar. Anjuta empfiehlt sich vor allem für gtkmm- und Gnome-Anwendungen, kdevelop für Qt und KDE, Code::Blocks ist, wenn mich grad nicht alles täuscht, auf wx zugeschneidert. Allerdings ist es gerade am Anfang eine gute Übung, diese Dinge von Hand zu machen - also mit Editor und g++ direkt -, um zu verstehen, wie die Kompilierung funktioniert. -- Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit. -- Edsger Wybe Dijkstra Dieser Post wurde am 30.03.2009 um 21:16 Uhr von 0xdeadbeef editiert. |