008
31.10.2008, 17:18 Uhr
0xdeadbeef
Gott (Operator)
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Ich persönlich benutze an Skriptsprachen meistens Shell oder Perl, das liegt aber auch daran, dass ich Skriptsprachen nur für sehr kleine Aufgaben verwende.
Prinzipiell stehe ich Skriptsprachen für größere Projekte eher skeptisch gegenüber, zum einen aufgrund der vergleichsweisen Langsamkeit, zum anderen aber auch, weil viele althergebrachte Tugenden (teilweise notgedrungen) der Bequemlichkeit geopfert werden - dynamische Typen sind eine wunderbare Sache, wenn du nur eben mal kurz was kleines zusammenschustern willst, das nur unter sehr bestimmten Bedingungen laufen muss (Ich denke da an Excel-Makros etc.), aber wehe, wenn dein Code sich in den Eingeweiden eines komplexen Systems befindet und nach der Auslieferung auf einmal Laufzeitfehler über fehlende Methoden schmeißt (Python ist hier besonders schrecklich).
Und wir reden hier ja nicht nur von einfacher RTTI, in einigen dieser Sprachen werden zur Laufzeit ganze Typen zusammengesetzt. Das klingt für den Programmierer toll, bis man tatsächlich anfängt, darin zu schreiben, und sich daran erinnert, dass bestimmte Garantien über das Verhalten anderen Codes ausgesprochen praktisch sind - zum Beispiel, dass die verfickten Schnittstellen sich nicht zur Laufzeit ändern!
Das alles vorausgeschickt, wenn man mich dazu zwingen sollte, eine Skriptsprache für mehr als 100 Zeilen Code auf einmal zu verwenden, würde ich nach ungefähr zwei Selbstmordversuchen wahrscheinlich Ruby benutzen. -- Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit. -- Edsger Wybe Dijkstra |