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30.07.2008, 21:08 Uhr
0xdeadbeef
Gott (Operator)
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Mir ist bis heute noch kein gutes C++-Tutorial untergekommen. Wir reden ja hier auch nicht von simplem Kleinkram wie PHP, sondern von einer komplexen Sprache mit mehreren Paradigmen. Ich empfehle dir dringendst, in ein gutes Buch zu investieren - zum Beispiel den C++ Primer oder Intensivkurs C++ (Accelerated C++ im englischen Original).
Es kommt wohl ein bisschen darauf an, wie du das ganze betreiben willst. Wenn du es nur als Hobby siehst, und schnell schick aussehende kleine Dinge zusammenschmeißen können willst, kommst du mit nem Tutorial und viel Rumprobieren womöglich da hin - oder zumindest nah genug, dass deine Programme wenigstens meistens funktionieren - wenn du es aber ernsthaft lernen willst, brauchst du etwas, das die Grundlagen und die dahinterstehenden Konzepte sinnvoll erklärt. Ich möchte jedes mal schreien, wenn jemand nicht begreift, dass templates samt Definition in den Header müssen, bloß weil sein Tutorial von Vorlageklassen anstatt von Klassenvorlagen gesprochen hat... (einfaches Beispiel, das aber immer wieder zu Missverständnissen führt) Wie dem auch sei, die beiden oben genannten Bücher sind in dem Fall gute Einführungen.
Was das Alter angeht, das ist theoretisch ziemlich egal, das ist wohl richtig. Wichtiger ist, wie viel Zeit und Energie man in die Programmierung steckt, und wie lange man es schon macht - Meister fallen auch hier nicht vom Himmel. In der Praxis aber ist das etwas schwieriger - sicherlich gelten diese Tendenzen nicht für alle, aber die Schwerpunkte scheinen sich mit dem Alter etwas zu verschieben. Zum Beispiel werden ältere Programmierer den praktischen Nutzen einer Datenbankschnittstelle eher zu schätzen wissen als ein Schüler, dessen Ziel eigentlich ist, möglichst effektüberladene 3D-Spiele zu schreiben. Ich, zum Beispiel, schlage mich eigentlich nie mit OpenGL herum*, während WiredCoder anscheinend nichts anderes macht.
Außerdem gibt es einige Felder, die man sich nur schwer selbst beibringen kann, und für die es mit 14 schwer sein wird, einen Lehrer zu finden. Ich nenne da als Beispiel gerne Parser (und im weiteren Sinne Compilerbau) - ohne ein Verständnis formaler Sprachen kriegst du da keinen Fuß auf den Boden, und um das Verständnis zu erlangen, brauchst du ein gewisses Gefühl für Algebra, und das lernst du im Zweifel erst an der Uni.
* OpenGL ist für mein Verständnis eine ganz nette Spielerei, aber weder eine wirkliche Herausforderung noch wirklich nützlich. Außerdem kotzt mich an, dass dem ganzen eine state machine zugrunde liegt. Wir leben im 21. Jahrhundert, Leute! </rant> -- Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit. -- Edsger Wybe Dijkstra |