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Autor Thread - Seiten: > 1 <
000
08.07.2008, 16:59 Uhr
KFC Embryo
Ein Huhn


Hi,

ich bereite mich gerade auf meine "Mathematik für Informatiker" Klausur vor.
Jetzt stehe ich vor folgendem Problem:

Ich habe z.B. eine Menge aus Zahlen Paaren (Tupel):

{(1,2),(2,3),...}

Daraus soll ich jetzt erkennen ob die Funktion reflexiv, symmetrisch, antisymmetrisch oder transitiv ist.

Nun bin ich der Meinung das wenn ich einmal ein anständiges Beispiel dazu sehen würde es sofort verstehen könnte.

Auch die mathematische Theorie habe ich schon durchgelesen wurde aber leider nicht schlau daraus.

Kennt jemand von euch ein anständiges Beispiel?
Würde das super finden wenn mir jemand helfen könnte.

Danke.

gruß
--
An nescis, mi fili, quantilla prudentia mundus regatur?
 
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001
08.07.2008, 23:12 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Hm. Ich muss hier ein bisschen raten, aber es sieht mir so aus, als ginge es hier um Relationen. Ich beschreib grad mal kurz, was das bedeutet, damit du beurteilen kannst, ob das richtig ist:

Das kartesische Produkt AxB zweier Mengen A und B ist die Menge der 2-Tupel, die sich aus Elementen dieser Mengen zusammensetzen (genauer: deren erstes Element aus A und deren zweites Element aus B ist). Im Fall von NxN (natürliche Zahlen, wie es hier der Fall zu sein scheint) bedeutet das { (1, 1), (1, 2), (1, 3), ..., (2, 1), (2, 2), ..., etc }. Stell dir ein kartesisches Koordinatensystem vor, im Grunde ist es die Menge aller Punkte.

Eine Relation ist eine Teilmenge des kartesischen Produktes zweier Mengen. Bleiben wir bei NxN, eine Beispielsrelation R könnte so aussehen:

R = { (1, 1), (2, 2), (3, 3), ... }

Eine übliche Notation für x, y aus N wäre hier xRy, dabei bedeutet xRy, dass (x, y) in R enthalten ist. In diesem Fall schreibt man R üblicherweise als =; also: x = y bedeutet, dass (x, y) in der Relation = enthalten ist.

So weit, so einfach. Jetzt zu den vier Begriffen - im Grunde ist auch das nicht wirklich kompliziert. Jeweils für alle x, y, z aus der Ursprungsmenge:

Wenn eine Relation reflexiv ist, bedeutet das, dass xRx für alle x aus der Ursprungsmenge gilt, das heißt, die Relation muss alle (x, x) enthalten.

Wenn eine Relation symmetrisch ist, bedeutet das, dass, wenn xRy gilt, auch yRx gilt; also wenn (x, y) in der Relation ist, muss es auch (y, x) sein.

Wenn eine Relation antisymmetrisch ist, bedeutet das, dass, wenn xRy gilt, yRx nicht gilt, also wenn (x, y) in der Relation ist, ist (y, x) nicht darin.

Wenn eine Relation transitiv ist, bedeutet das, dass, wenn xRy und yRz gilt, auch xRz gilt, also wenn (x, y) und (y, z) in der Relation sind, muss es auch (x, z) sein.

Bleiben wir beim Beispiel der Gleichheit, weil wir die so gut kennen.

Die Gleichheit ist reflexiv, weil x = x für alle x gilt.
Sie ist symmetrisch, weil, wenn x = y gilt, auch y = x gilt.
Sie ist nicht antisymmetrisch, weil wir x und y finden können, für die sowohl x = y und y = x gelten,
und sie ist transitiv, weil, wenn x = y und y = z gilt, auch x = z gilt.

Nehmen wir als zweites Beispiel die Ungleichheit:

Die Ungleichheit ist nicht reflexiv, weil x != x nicht gilt,
sie ist symmetrisch, weil x != y auch bedeutet, dass y != x,
sie ist nicht antisymmetrisch, weil wir x und y finden können, für die sowohl x != y und y != x gelten,
und sie ist nicht transitiv, weil x != y und y != z nicht zwangsläufig x != z bedeutet - setze z.B. x = 1, y = 2, z = 1.

Soweit klar?

Nachtrag: Grad den Titel gelesen; es geht um Relationen. Eh, ich werd den ganzen Kram jetzt nicht nochmal umschreiben.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 08.07.2008 um 23:18 Uhr von 0xdeadbeef editiert.
 
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002
09.07.2008, 14:04 Uhr
KFC Embryo
Ein Huhn


Ok das ist soweit verstanden vor allem die Antisymmetrie habe ich durch deine Erklärung verstanden:

Das heißt ja, das folgende Teilmengen einer Relation N x N:

{(1,1),(2,2),(3,3),(4,4}

Antisymmetrisch ist, weil das Tupel (1,1) nicht zweimal vorkommt?
Sie ist symmetrisch weil x=y auch y=x gilt?
Sie ist reflexiv da es zu 1,2,3,4 ein Tupel mit selbem x und y gibt?
Sie ist transitiv da diese Bedingung nicht widerlegt werden kann?

gruß
Sepp
--
An nescis, mi fili, quantilla prudentia mundus regatur?
 
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003
09.07.2008, 15:13 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Nein, antisymmetrisch ist diese Relation nicht. Sowohl (1, 1) als auch (1, 1) sind darin enthalten. Dass (1, 1) nicht zweimal in der Menge ist, ist unerheblich; unter anderem, weil eine Menge nicht zweimal das selbe Element enthalten kann.

Über NxN ist die so begrenzte Relation auch nicht reflexiv, weil (5, 5), (6, 6) etc. nicht darin enthalten sind. Über { 1, 2, 3, 4 } x { 1, 2, 3, 4 } ist sie allerdings reflexiv. Die Bedingung hier ist, dass (x, x) für alle x aus der Ursprungsmenge in der Relation enthalten sein muss.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra
 
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