005
10.04.2008, 15:44 Uhr
0xdeadbeef
Gott (Operator)
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In ähnlicher Weise könnte ein Baby fragen: "Warum soll ich erst kriechen lernen? Sollte ich mich nicht auch mit Rennen und Autofahren beschäftigen? Nicht, dass ich mit fünf immer noch keinen Jumbojet fliegen kann."
Es spricht prinzipiell nichts dagegen, sich auf Spieleprogrammierung zu spezialisieren, und irgendwann wird man sich dann auch mit Direct-Media-Bibliotheken rumschlagen müssen (Allerdings wohl erst, nachdem man eine grundsätzliche Idee von Computergraphik hat), aber es gibt einen Haufen Dinge, die man unabhängig davon, was man am Ende denn machen will, kennen muss. Und die muss man kennen, bevor man mit dem speziellen Zeug anfangen kann.
Du kannst versuchen, dich zu Anfang mit OpenGL herumzuschlagen, und du wirst vielleicht sogar ein paar Polygone animiert bekommen. Aber wenn du die Grundlagen nicht kennst, wird das auf ein großes Ratespiel hinauslaufen, und über einen Drahtgitterwürfel wirst du kaum hinauskommen. Schlimmer noch, du wirst dir Dinge als "funktioniert" merken, die mit dem eigentlichen Problem gar nichts zu tun hatten, du wirst Programme schreiben, die nur zufällig und daher instabil laufen, und Programmierung für lange Zeit als eine Art Trial-and-error-Magie verstehen. Bis zu dem Zeitpunkt nämlich, an dem du dich wieder hinsetzt und die Grundlagen verinnerlichst - was dann länger dauern wird, weil du dir den ganzen verkorksten Kram erst abgewöhnen musst. -- Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit. -- Edsger Wybe Dijkstra |