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15.05.2006, 13:51 Uhr
Reyx
IT-fetischistischer Wurstsalat mit rostigem Berghorn (Operator)
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Zitat von FloSoft: |
Es gab ja mal die Studie darüber, die hat sogar ergeben das das spielen von "Gewaltspielen" (da zähl ich jetzt Warcraft nicht dazu ) sogar Aggressionen abbaut.
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Das ist bereits psychologisch widerlegt!
Aggressionen in Spielen abzubauen, wie übrigens auch das immer empfohlene "Wutablassen" wenn man mal stinksauer ist, hat einen gegenteiligen Effekt, sie bauen die "Wut" oder die Aggressivität nicht ab! Die Medien propagieren hier realitätsfremd, Gewaltspiele würden die Aggressivität steigern; auch das ist falsch! Gewaltspiele steigern die Akzeptanz von Gewalt, nicht jedoch die Gewalt als solche! Gleiches tun aber auch die ständig aufgepushten und übergeneralisierten Zeitungsartikel, Fernsehberichte, Kinofilme etc. In sofern könnte man, wenn man Gewaltspiele für solche Taten verantwortlich macht, genau so berechtigt und begrümdet jedes Medium, das mit Gewalt kontaktiert, zur Verantwortung ziehen!
@Pablo Nein, aber nicht weil ich "Gewaltspiele" toll fände, sondern weil es eine weitere unnötige Bevormundung währe. Wenn man alles, was durch die Medien in ein kritisches, dahergedichtetes Rampenlicht gerückt wird, verbieten lassen würde ... da will ich lieber nicht dran denken!
@back to topic Die Problematik mit den Selbstmorden ist schwierig. Natürlich kann man das auf die Gewaltspiele assoziieren, schließlich ist das einleuchtend. Da macht so ein Kerl ein Massaker in Form eines Amoklaufs durch seine Schule, erschießt 13 Menschen einschl. sich selbst, man durchsucht sein Haus und sieht: "Oh, der hat ja X Spiel gespielt, wo man für das Abschießen von Frauen mit Kinderwagen Y Punkte bekommt!" und schon hat man die vermeintliche "Ursache". Die Zeitungen im Haus, die Fernsehsendungen, die er gesehen hat, die äußeren Umstände, unter denen er litt; all dies sind Dinge, die gerne übersehen oder von den sensationsgeilen Medien verschwiegen werden, genau so wie der oft nicht gesehen Unterschied von Grund und Ursache!
Kein gesunder Geist läuft Amok oder bringt sich selbst um, weil er Gewaltspiele spielt. Kein gesunder Geist tut es, weil er im Fernsehen grausamste Filme sieht oder in der Zeitung jeden Tag stereotype Artikel ließt. Die Gesamtheit aus Situation (Lebensumstände, -Bedingungen etc.), äußeren Einflüssen (Druck, schwere Verluste, Ängste etc.) und der Art, wie einjeder persönlich damit fertig wird, spielen eine ebenso große Rolle. Auch die so genannte kognitive Dissonanz ist da zu einem nicht unerheblichen Teil involviert. Zudem sieht man daran, dass viele der vermeintlich geisteskranken Übeltäter i.a.R. durchaus gesunde Menschen sind, sowohl mental als auch physisch!
Das ganze Gebilde ist wahnsinnig kompliziert ... aber wie so oft geht der Mensch den einfachen Weg des Sündenbock-Prinzips ... |