003
29.01.2009, 21:46 Uhr
0xdeadbeef
Gott (Operator)
|
Im Grunde kann man Spiele, wie auch alles andere, in allen möglichen Sprachen schreiben. "Frozen Bubble," zum Beispiel, ist in Perl geschrieben, und man findet sogar welchen in Python (wobei ich davon nur abraten kann). Lucas Arts hat damals für seine Adventures eine eigene Skriptsprache (SCUMM) entworfen und seine späteren 3D-Adventures in einem Lua-Dialekt entwickelt.
Bei aufwändigen Projekten findet man häufig eine Trennung von Engine und Inhalt, wobei die Engine für maximale Performance in einer maschinennahen Sprache wie C oder C++ und der Inhalt in einer einfacheren Sprache geschrieben wird, um die Entwicklungszeit für auf der Engine basierende Spiele zu verkürzen.
Wie in so ziemlich allen anderen Bereichen der Programmierung führen also viele Wege nach Rom. So oder so ist aber die Spieleprogrammierung ein denkbar schlechtes Einstiegsfeld - wenn man nicht vorher hinreichend in guter Programmierpraxis gefestigt ist, kann man sich hier aufgrund des Kontaktes mit archaisch aufgebauten Systemen wie der state machines in OpenGL und DirectX schwer loszuwerdende schlechte Gewohnheiten...naja, angewöhnen. Zum Beispiel kommt man leicht in Versuchung, Singletons zu benutzen.
Also, ich kann dir nur raten, diese Zielsetzung vorläufig weit nach hinten zu schieben und erstmal die Grundlagen zu erlernen. C++ ist hier als Sprache keine schlechte Wahl, aber eine der schwierigeren - C++ ist vergleichsweise nah an der Maschine, dementsprechend muss man sich relativ früh damit beschäftigen, wie die im einzelnen funktioniert. Einfacher wäre zum Beispiel Java, welches zwar nicht ganz so mächtig ist wie C++, dafür aber auch deutlich weniger komplex. Außerdem kenne ich dafür ein recht brauchbares, frei verfügbares Buch; du findest es unter www.javabuch.de -- Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit. -- Edsger Wybe Dijkstra Dieser Post wurde am 29.01.2009 um 21:46 Uhr von 0xdeadbeef editiert. |