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30.01.2008, 00:10 Uhr
Hans
Library Walker (Operator)
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Hi,
Zitat von Windalf: |
Sozial sein ist meines Erachtens auch nicht aufgabe eines unternehmens. Das ist dazu da Gewinne zu machen...
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Das hast Du jetzt aber schön von Milton Friedman nachgeplappert!
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Soziale Umverteilung sollte in meinen Augen alleine über Steuern erfolgen...
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Wie soll das funktionieren? - Mach mal ein paar Vorschläge.
Zitat von Windalf: |
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Einen zwingenden wirtschaftlichen Grund dafür gibts nicht, das Werk war profitabel, und Nokia hat 2007 Rekordgewinne eingefahren, das haben sie letzte Woche stolz verkündet.
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Ich würde mal sagen die Rendite hat nicht die erwartete Höhe. Dafür kann aber das Management nicht. Die Aktionäre wollen mehr Rendite.
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Ja, das sieht man ja jetzt, wo diese Jagd nach immer höheren Renditen hinführt. amerikanische Banken mussten Abschreibungen in Milliardenhöhe tätigen und wissen immer noch nicht, ob sie auch alle faulen Kredite in Ihren Anlage Vehikeln gefunden haben. In Amiland steht eine Rezession ins Haus, die allem Anschein nach den Rest der Welt mit zieht. Und wenn die Rezession da ist, steigt in Deutschland wieder Arbeitslosigkeit, und alle Schönfärberei der BA in den letzten 2 Jahren war für die Katz. Wenn Du jetzt fragst, was eine Rezession in Amerika mit Arbeitsplätzen in Deutschland zu tun hat, bedenke bitte wie Stolz Deutschlands Politik- und Wirtschaftselite auf den Titel "Exportweltmeister" ist. Denn das deutsche BIP hängt zu etwa 2 dritteln vom Export ab. Wenn jetzt aber im Ausland niemand mehr deutsche Produkte haben will, (oder sich leisten kann, weil der Euro zu teuer ist) kann nicht mehr so viel Exportiert werden. Dann werden wieder Produktionskapazitäten überflüssig, was wieder Entlassungen zur Folge hat. Damit sinkt wieder die Binnenkaufkraft, die eh schon am Tropf hängt, und das BIP geht in den Keller.
Zitat: |
Was mich aber stört ist, dass z.B. bei einem Armutsbericht immer eine Verteilung zu Grunde gelegt wird. Es wird immer verglichen wieviel haben andere aber es wird weniger geguckt was brauch ich zum Leben.
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Soso? - Wo findet man denn den Armutsbericht, von dem Du da schreibst? - Und wo fehlt die Angabe, was man zum Leben braucht?
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Einfach nur nach dem Motto, wenn es mir schlecht geht, dann soll es gefälligst auch allen anderen schlecht gehen. (Laut Armutbericht gäbe es dann ja auch keine Armut mehr, wenn es allen gleich schlecht geht)
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Also Armut, speziell materielle Armut ist ja nun mal ein Problem der Verteilung. Und zwar der Verteilung von Geld bzw. Vermögen. Wie Guybrush auch schon bemerkt hat, ist die Verteilung des Vermögens in Deutschland nicht annähernd gleichmässig. Wenn sie das wäre, dann hätte niemand einen Grund sich zu beschweren, denn mit dem Mittelwert von etwa 78000 Euro (Die genaue Zahle find' ich gerade nicht) Jahreseinkommen kann wohl jeder gut Leben. Nur leider ist es so:
Zitat von J.Jahnke: |
Während die unteren 50 % der Haushalte nur über etwas weniger als 4% des gesamten Nettovermögens (ohne Betriebsvermögen) verfügen (Abb. 04045), entfallen auf die vermögendsten 10 % der Haushalte knapp 47 %" (Abb. 04041). Der Anteil des obersten Zehntels ist bis 2003 gegenüber 1998 um gut 2 Prozentpunkte gestiegen.
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Quelle
Hans -- Man muss nicht alles wissen, aber man sollte wissen, wo es steht. Zum Beispiel hier: Nachdenkseiten oder Infoportal Globalisierung. |