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26.02.2007, 12:34 Uhr
Pler
Einer von Vielen (Operator)
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Ja, genau das ist es wohl. Das ERA-Zeug gilt aber glaub ich für alle Firmen, die zur IG-Metall gehören.
Am Anfang dachten die meisten: Toll, jetzt wird jeder nach Tätigkeit bezahlt. Und 55-Jährige Diplomleute, die sich auf einen - sagen wir mal ohne anzuwerten - Fachinformatikerposten "gerettet" haben, bekommen dann nicht mehr das doppelte und dreifache wie die anderen. Das überschüssige Geld könnte ja sinnvoll in die Gehlter der anderen investiert werden oder so.
Was dabei rauskam, ist, dass für ganze Abteilungen eine Arbeitsplatzbeschreibung erstellt wurdem, jeder der da arbeitet verdient nun das gleiche.
Im Prinzip ist man damit weg von der weitestgehend ausbildungsbezogenen Bezahlung und hin zur Kollektivbezahlung (oder wie immer man das nennen soll). Bringen tuts erst mal gar nichts. Runtergestuft darf nämlich niemand werden. Trotzdem haben die irgendwie erechnet, dass in der Region hier - ich glaube - 1,5% Lohn gespaart wird.
Es gibt aber noch Leistungszuschlag und natürlich höhere Stufen für Teamleiter und sowas. Was man damit rausholen kann weiß ich aber nicht.
Was man jetzt schon so hören kann: "Ich nehm jetzt meine 'ERA-Pause'". "Tut mir leid, sowas kann ich nicht machen, steht nicht in meiner Arbeitsplatzbeschreibung" ...
Aber ich will hier nichts dramatisieren. Am Ende ist wohl doch wieder alles beim alten. (Nur mit weniger Lohn)
Dass die Bezahlung nicht wirklich Leistungsunabhänig ist, ist ja bei großen Unternehmen nichts neues. Ich kenne Leute die haben ihre Ausbildung grad so bestanden und man kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die da wirklich was reisen jetzt. Die waren aber teilweise die ersten, die ihren unbefristeten Vertrag mit ordenlicher Lohnstufe und vereinbarten gut bezahlten Überstunden abgeschlossen haben.
Also Kapitalismus muss mir wirklich noch mal jemand erklären. Dieser Post wurde am 26.02.2007 um 12:41 Uhr von Pler editiert. |