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07.09.2006, 11:38 Uhr
Hans
Library Walker (Operator)
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Hi, ist zwar etwas spät, aber was länger währt wird meisstens gut
Zitat von Windalf: |
Zitat: |
danach folgt meistens, das man dem durch private Vorsorge entgehen kann
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Äh wie willst du dem sonst entgehen? Zwang zum Kinder kriegen?
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Als erstes mal den gesamten Niedriglohnsektor abschaffen und Mindestlöhne einführen, die es ermöglichen ein bescheidenes Leben ein kleines Stück oberhalb der Armutsgrenze zu leben. Dann müsste man die privaten Versicherungen soweit abschaffen, das sie wirklich nur noch für extravagante Interessen zuständig sind, also beispielsweise die Hände von genialen Pianisten, oder Beine und Ar*** von hoch bezahlten Models. Dann wären da die sogenannten Versicherungsfremden Leistungen, die man unter Kohl den gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherungen aufgebürdet hat um die Wiedervereinigung zu finanzieren. Dieses Geld muss den Versicherungen wieder komplett zum erfüllen ihrer Aufgaben zur Verfügung stehen, und die weiteren Kosten der Wiedervereinigung aus Steuermitteln finanziert werden. Dann eine Steuerreform, die den Namen auch verdiente. Dazu wären zunächst einmal alle Schlupflöcher zu stopfen, die es den Konzernen und dem gehobenen Mittelstand erlaubt, soviele Steuern zu behalten. Auch müssen z.B. wieder Steuern auf Veräusserungsgewinne erhoben werden, oder Erbschaftssteuern an EU-Standards angeglichen werden. Als nächstes müssen alle Subventionen auf den Prüfstand, und es muss nach einer öffentlichen Debatte entschieden werden, was weiter subventioniert wird, und was nicht. Das bedeutet auch, das alles offen gelegt werden muss, so das niemand mehr mogeln kann. (Und die Mittel und das Personal der Steuerfahndung gehörten aufgestockt.) Parallel dazu wären die Gesetze zur Frühverrentung zurück zu nehmen, so das dem weit verbreiteten Jungendwahn eine Basis entzogen ist. Und die Möglichkeiten einer "Betriebsgesundung" durch Personalabbau (Betriebsbedingte Kündigung) müssen weiter eingeschränkt werden. Das alles widerspricht zwar fundamental dem Geschrei der Arbeitgeberverbände nach mehr Flexibilität im Arbeitsrecht, aber das macht nichts, denn die meinen damit ja, das Arbeitnehmerrechte gänzlich abgeschafft werden, sie aber mit Arbeitnehmern und Angestellten machen können, was sie wollen. Wie moderne Feudalherren sozusagen. Auch müsste man das Shareholder-Value-Prinzip abschaffen, solange es den Shareholdern nur um Spekulationsgewinne und/oder kurzfristige Renditen geht, und nicht um langfristig stabile Firmen.) Dann müsste man Massnahmen zur Konjunkturbelebung ergreifen, die das BIP auch wieder langfristig in die Höhe treiben. (Dazu müsste auch die EZB ihr Dogma von der "Geldwertstabilität über alles" fallen lassen.) Das wären ein paar Möglichkeiten, wie man wieder Sozialversicherungpflichtige Beschäftigungsverhältnisse schafft, die die private Vorsorge überflüssig machen. - Wäre mal interessant zu sehen, was eine Simulation der Binnenwirtschaft ergibt, wenn man die Rahmenbedingungen so festlegt.
Bist Du übrigens mal den Links gefolgt, die ich oben angegeben habe? (Zugegeben, die führen alle irgendwo auf die Nachdenkseiten, aber dort sind ja auch weitere Links zu den Quellen angegeben, wo die ihre Informationen her haben.)
Und was Hartz IV betrifft, da unterhalte Dich mal mit Arbeitnehmervertretern oder Leuten aus Sozialverbänden, die mit dem Thema vertraut sind.
Hans -- Man muss nicht alles wissen, aber man sollte wissen, wo es steht. Zum Beispiel hier: Nachdenkseiten oder Infoportal Globalisierung. |