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Autor Thread - Seiten: > 1 < [ 2 ]
000
05.11.2008, 13:35 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Mensch, wer hätte das gedacht, dass die Amerikaner es wirklich hinkriegen, eine Wahl nicht zu versauen!

Aber im Ernst, ich setze da große Hoffnungen rein - jemand, der mit Leuten reden will, gefällt mir doch deutlich besser als ein weiterer Kriegsfalke im weißen Haus. Jetzt bleibt nur abzuwarten, wie viele seiner Versprechungen er auch einlösen kann; Amerika steht ja rein geldtechnisch im Moment ziemlich mies da.

Naja - abwarten, Tree trinken (bloß keinen Kaffee!), und etwas entspannter in eine Zukunft kucken, in der das Beste zu hoffen einem endlich leichter fällt, als das Schlimmste zu erwarten. Es ist jedenfalls ein guter Tag.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra
 
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001
05.11.2008, 13:59 Uhr
Guybrush Threepwood
Gefürchteter Pirat
(Operator)


Ja ich bin auch mal gespannt was jetzt so passiert, aber ich denke auch das er auf jeden Fall der Bessere von den Beidne ist.

Vielleicht ändern sich ja jetzt auch wieder ein paar der extremen Zustände dort drüben...

PS: jetzt brauchen wir nur noch Neuwahlen in Hessen

Dieser Post wurde am 05.11.2008 um 13:59 Uhr von Guybrush Threepwood editiert.
 
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002
05.11.2008, 14:56 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Was wir in Hessen brauchen, ist vor allem ein Rauswurf von Roland Pinocchio Koch. Allerdings dürfte das auf der Weltbühne weit weniger bedeutsam sein, und das müssen die Hessen auch unter sich ausmachen.

Zurück zur amerikanischen Wahl - irgendwo war das ja kein Vergleich zwischen den Kandidaten. Barack Obama, auf der einen Seite, hat einen klugen, kühlen Kopf auf den Schultern und sowohl eine Vision als auch einen Plan darin gehabt, zeigte Redegewandheit, Organisationstalent (ein Heer von freiwilligen Wahlkampfhelfern, das bildet sich nicht von selbst), zeigte auch, dass er die Lage verstanden hatte, und die Fähigkeit (und Bereitschaft), sie überlegt anzugehen. Es bleibt abzuwarten, wie gut er sich im Amt behauptet, aber das hat mich schon beeindruckt.

John McCain, auf der anderen Seite...naja...

John McCain machte zeitweise einen etwas senilen Eindruck ("Iran bildet al-qaida aus."), und hat wohl weniger einen Wahlkampf geführt, als dass er vom Wahlkampf geführt wurde. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass er die Welt nicht mehr verstand, als seine Anhänger, wenn er sprach, auf einmal Dinge schrien, die von...ah...verminderter geistiger Gesundheit zeugten. Obama sei Moslem, gleichwohl sei sein evangelischer Pastor zu radikal, und teilweise auch sehr widerliche rassistische Auswüchse. Als er dieser einen Frau, die meinte, sie könne Obama nicht vertrauen, weil er Araber sei, das Mikrophon entriss und versuchte, das richtigzustellen, stand ihm die Frage "wie ist das bloß passiert?!" förmlich ins Gesicht geschrieben.

Ich denke, das Schlimmste, was man über McCain sagen kann, ist, dass er völlig überfordert war - und für eine Führungsposition völlig ungeeignet. Er hat wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt, wie hässlich sein Wahlkampfteam die Kampagne geführt hat.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 05.11.2008 um 14:58 Uhr von 0xdeadbeef editiert.
 
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003
05.11.2008, 15:48 Uhr
Guybrush Threepwood
Gefürchteter Pirat
(Operator)


Ja und trotz all dem hatte er gute Chancen zu gewinnen, was meiner Meinung nach viel aussagt.


Bei seinem (dreckigem) Wahlkampf hat er ja auch mehrmals das Team gewechselt und zuletzt das selbe genommen das Bush 8 Jahre vorher verwendet hat um McCain zu verunglimpfen und sich ihm gegenüber als Präsidentschaftskandidat der Republikaner durchzusetzten.


Obama hat auf jeden Fall viele gute Inhalte während seines Wahlkampfs geliefert, die Frage ist aber was davon er nun auch umsetzt bzw. umsetzen kann.

Dieser Post wurde am 05.11.2008 um 15:48 Uhr von Guybrush Threepwood editiert.
 
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004
05.11.2008, 17:01 Uhr
ao

(Operator)


Bei allem "zu schön um wahr zu sein" finde ich die Frage spannend, was den Sieg in dieser Höhe bewirkt hat. Die letzten Präsidentenwahlen sind alle viel knapper ausgefallen. Was war der Grund?

Hatten die Amerikaner wirklich die Nase voll von Irakkrieg, Weltmacht-darf-alles-Plänen und "Hauptsache billiges Öl" und wollten "the Change"? Oder war es doch nur ein Denkzettel für den Hypothekenkrach und die damit verbundenen persönlichen Katastrophen? Und ob ein demokratischer Präsident das alles verhindert hätte?

So oder so, auf alle Fälle find ichs erst mal gut, dass Obama Präsident wird und nicht McCain, denn das wäre schlimmer gewesen.

Dieser Post wurde am 05.11.2008 um 17:03 Uhr von ao editiert.
 
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005
05.11.2008, 17:16 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Wie das bei Wahlen so ist, dafür gibt's ja Umfragen unter den Wählern.

Also, laut CNN war für die Wähler mit Abstand die Wirtschaft das wichtigste Thema (62% sahen das so) - das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn's der Wirtschaft schlecht geht, interessieren sich die Leute dafür. Der Irak-Krieg wurde von 10% als wichtigstes Thema genannt, Terrorismus und die Gesundheitsversorgung von jeweils 9%.

Wenn ich raten sollte, würde ich vermuten, dass der Unmut über das 700-Milliarden-Dollar-Paket, das GWB den Banken zukommen ließ, die es gleich im großen Stil wieder für Gehälter, Boni und Urlaubsreisen ausgaben, viel damit zu tun haben dürfte. Auch hat John McCain ja öffentlich zugegeben, von wirtschaftlichen Fragen nicht viel zu verstehen, wohingegen Obama sich mit vielen fähigen Wirtschaftsberatern umgeben hat, die ihn, naja, beraten haben. Dementsprechend konnte er die Lage sehr viel besser einschätzen und sich dementsprechend besser präsentieren.

Die Analysten auf CNN (ohne jetzt beurteilen zu wollen, wie verlässlich die Meinung von Analysten ist) waren außerdem der Ansicht, dass John McCain sich nicht vom Image eines Bush III lösen konnte, und die Leute, nachdem Bush II sie 8 Jahre lang in die Scheiße geritten hatte, die Schnauze einfach gestrichen voll hatten.

Kleiner Nachtrag noch:

Obwohl ich der Ansicht bin, dass Barack Obama John McCain weit überlegen war, hat mich die Deutlichkeit des Ergebnisses doch etwas überrascht. Ich meine, Obama hat ja nicht bloß gewonnen, er hat McCain richtig den Arsch versohlt.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 05.11.2008 um 17:43 Uhr von 0xdeadbeef editiert.
 
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006
05.11.2008, 18:54 Uhr
Pler
Einer von Vielen
(Operator)


Ich will zunächst mal sagen, daß beide auf jeden Fall besser als Bush wären. Ich habe auch die Rede McCains nach der Niederlage gehört. Das war schon sehr fair. Vor allem hat er nochmals erklärt, daß Obama ein anständiger Mensch ist und alles für sein Land geben wird. Er gratulierte ihm und hat ihm sogar seine volle Unterstützung zugesichert.
Von den Anhängern wurde er dafür allerdings leider ausgebuht...

Ein sehr wichtiger Punkt, der hier noch nicht angesprochen wurde, ist auf jeden Fall Palin. Die hat einige Stimmen gekostet. Wie das passieren konnte ist mir unklar.
Palin, und ihre Unfähigkeit, war ständiges Thema hier. Sie wurde sowohl seriös kritisiert als auch ständig ausgelacht (Commedyshows usw.)
Ihr wißt schon: Zeitungen, Alaska und Russland, Senatoren, ...

Außerdem richteten die Rep. ihren Wahlkampf wirklich fast ausschließlich darauf aus Obama zu verunglimpfen. Das wurde von vielen sicher als zu übertrieben gesehn.
Dadurch sind wohl viele Rep. nicht wählen gegangen. Dafür sind aber sehr viele zum ersten mal in ihrem Leben wählen gegangen und deren Stimmen gingen zum Großteil an Obama.

Die Frage warum der Sieg so hoch ausfällt stelle ich mir auch. Daß die Amerikaner die Nase von Bush voll hatten, kann nur bedingt als Argument gelten. Schließlich hat der schon in den ersten 4 Jahren eine Menge verbockt und wurde trotzdem wiedergewählt.
 
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007
05.11.2008, 19:27 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Die Rede McCain's, die du da ansprichst, war genau das, was mich annehmen ließ, dass er von den Auswirkungen seiner Kampagne mehr überrollt wurde, als sie tatsächlich gewollt zu haben. Es schien mir so, als habe er da Schadensbegrenzung betreiben wollen.

Meine Vermutung hier ist, dass McCain seinen Wahlkampf nicht wirklich selbst gestaltet hat. Die ganzen alten Rove-Taktiken, die große Schlammschlacht - ich glaube nicht, dass er das so gewollt hat, oder zumindest, dass er nicht absehen konnte, wie sehr das seine Basis radikalisiert. Dass er die Büchse der Pandora geöffnet hatte, hat er das wohl erst gemerkt, als bei einer Wahlkampfveranstaltung "Nigger"-Rufe aus dem Hintergrund kamen.

Wie dem auch sei, zu dem Zeitpunkt sah er neben Obama, der sich weiserweise aus besagter Schlammschlacht herausgehalten und sich stattdessen erfolgreich als Staatsmann präsentiert hatte, schon aus wie ein tollwütiger Ork - und das dürfte ihn gerade in der Mitte einen Haufen Stimmen gekostet haben.

Was Palin angeht, tja...was sich die Republikaner bei dieser ungebildeten Provinzschnepfe gedacht haben, ist mir ganz ehrlich schleierhaft. Nichts gegen Frauen in hohen Ämtern, aber...ein bisschen Hirn im Schädel wär nett. Jetzt ernsthaft, "Ich habe Erfahrung in der Außenpolitik, weil man von einer Insel in Alaska Russland sehen kann?" Hat es da niemand in Erwägung gezogen, mal mit der Frau zu reden, bevor man sie nominiert? So viel geballte Dummheit muss einem doch auffallen. Da ist die McCain-Kampagne selbst schuld.

Dass die Amerikaner von Bush die Nase voll hatten, scheint mir deswegen ein gewichtiges Argument, weil die Botschaft, McCain habe in 90% seiner Abstimmungen mit Bush gestimmt, wohl gegriffen hat. Ein qualitativer Unterschied zwischen Bush und McCain wurde scheinbar nur von wenigen gesehen. Dass Bush wiedergewählt wurde...zum einen hatten die Amerikaner damals von Bush die Nase nicht annähernd so voll wie heute, zum anderen hat sich Kerry damals auf die Schlammschlacht eingelassen und darin verheddert - darauf lief die Taktik ja hinaus. Du erinnerst dich möglicherweise, "ich habe für die 87 Milliarden Dollar gestimmt, bevor ich dagegen gestimmt habe?" Man kann die Wahl von 2004 sicher lange diskutieren, aber ich denke, dass die Demokraten den Sieg damals im Wahlkampf verspielt haben.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra

Dieser Post wurde am 05.11.2008 um 19:28 Uhr von 0xdeadbeef editiert.
 
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008
05.11.2008, 21:04 Uhr
Pablo
Supertux
(Operator)



Zitat von 0xdeadbeef:
Mensch, wer hätte das gedacht, dass die Amerikaner es wirklich hinkriegen, eine Wahl nicht zu versauen!

Aber im Ernst, ich setze da große Hoffnungen rein - jemand, der mit Leuten reden will, gefällt mir doch deutlich besser als ein weiterer Kriegsfalke im weißen Haus. Jetzt bleibt nur abzuwarten, wie viele seiner Versprechungen er auch einlösen kann; Amerika steht ja rein geldtechnisch im Moment ziemlich mies da.

Naja - abwarten, Tree trinken (bloß keinen Kaffee!), und etwas entspannter in eine Zukunft kucken, in der das Beste zu hoffen einem endlich leichter fällt, als das Schlimmste zu erwarten. Es ist jedenfalls ein guter Tag.


ich erwarte nicht viel davon. Vielleicht ändert sich tatsächlich etwas (zum Guten), aber nur innenpolitisch, die Außenpolitik wird sich wenig ändern, fürchte ich.
--
A! Elbereth Gilthoniel!
silivren penna míriel
o menel aglar elenath,
Gilthoniel, A! Elbereth!
 
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009
05.11.2008, 21:58 Uhr
0xdeadbeef
Gott
(Operator)


Ich bin da ausnahmsweise weniger pessimistisch. Immerhin hat er ja öffentlich versprochen, sich mit so ziemlich allen ohne Vorbedingungen zusammenzusetzen und über Probleme zu reden - auch zum Beispiel mit Ahmadinejad (ich hoffe, die Schreibweise ist annähernd richtig...), was zu dem Zeitpunkt ein äußerst gefährlicher Schachzug war. Ich denke also schon, dass die Bush-Doktrin ein Ende findet und Diplomatie tatsächlich wieder ausgeübt wird. Auch Obama wird sich vorrangig wohl um amerikanische Interessen sorgen, aber auf deutlich weniger rabiate Weise.

Abgesehen davon - selbst wenn er wollte, könnte er sich keine neuen Kriege leisten. Amerika ist ja praktisch pleite, und bei Leitzinsen von einem Prozent werden es sich potentielle Geldgeber zweimal überlegen, wo sie ihr Geld anlegen. Oder auch nur einmal, aber es dann nicht im Amerika tun. Das hat übrigens auch zur Folge, dass Obama ausgesprochen erleichtert darüber sein dürfte, dass die irakische Regierung einen Abzug der amerikanischen Truppen bis Ende nächsten Jahres für sinnvoll hält - er kann das Geld, das der Krieg verschlingt, gut brauchen. So oder so, Amerika dürfte einige Zeit mit sich selbst beschäftigt sein.

Und: Unterschätze die Auswirkungen amerikanischer Innenpolitik auf Europa (und speziell Deutschland) nicht. Immerhin ist Amerika ein wichtiger Absatzmarkt für "unsere" Exporteure, wenn also die Amerikaner wieder mehr Geld in der Tasche haben, fließt ein wesentlicher Teil davon hierher.

Es wird nicht alles eitel Sonnenschein sein, aber besser als Bush kriegt der das allemal hin, da bin ich zuversichtlich.
--
Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit.
-- Edsger Wybe Dijkstra
 
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