008
22.01.2008, 16:15 Uhr
0xdeadbeef
Gott (Operator)
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Debian ist eine ziemlich altehrwürdige Distribution, ja. Aber nicht die erste, und es bauen auch nicht alle darauf auf. SuSE baute anfänglich auf slackware auf, übernahm später aber viel Kram von Red Hat (das später zu fedora wurde). Überhaupt übernahmen viele Leute viel von Red Hat. Eine unvollständige Timeline findest du zum Beispiel da: http://enterpriselinuxlog.blogs.techtarget.com/files/2007/04/44218-linuxdistrotimeline-72.png
Was den Umfang betrifft, ein Windows-System ist nach der Installation erstmal ziemlich nackt, abgesehen von einem Editor und Minesweeper ist da neben dem Grundsystem nicht viel dabei. Dagegen kommt eine Linux-Distribution mit...naja, je nachdem, welche ISOs du runtergeladen hast, CDs oder DVDs voller Anwendungen aus allen Bereichen. Der komplette Debian-Tree zum Beispiel beinhaltet etwa 18000 Anwendungen, darunter mehrere Officepakete, Bildverarbeitungsprogramme, Musik- und Filmspieler und -bearbeitungsprogramme, Spiele, Webserver, Compiler und Interpreter für diverse Programmiersprachen, und eigentlich so ziemlich alles, was ich jemals gebraucht habe. Der Installer wird dir davon nicht alles installieren (sofern du ihn nicht explizit darum bittest, jedenfalls), aber eine typische Linuxinstallation, und daher auch die Updates, die sie betreffen, ist deutlich mehr als das, was Windows hat.
Ein paar Klicks pro Update ist ziemlich wörtlich zu nehmen, mit synaptic zum Beispiel läuft es auf zwei hinaus. Einmal die Paketlisten updaten, damit APT weiß, für welche Pakete es Updates gibt, und einmal die Pakete selbst aufrüsten. Wenn ein aufzurüstendes Paket Fragen an dich hat, fragt es dich halt. Wie oft ein Paket Fragen hat, hängt dabei ganz erheblich davon ab, wie viele Fragen du verlangst (Das Paketsystem ist an der Stelle in mehreren Stufen konfigurierbar, von "frag immer nach" zu "rate jedesmal selbst").
Und ja, es ist möglich, von einer Ubuntu-Version auf die nächste aufzurüsten, ohne alles zu löschen.
Ich bin, was mein System angeht, ein Kontrollfreak. Wenn sich etwas am System ändert, will ich sofort wissen, was, wann und warum. Dementsprechend mache ich auch meine Updates von Hand. Mit APT hat das erstmal wenig zu tun - apt rüstet das System nicht automatisch auf, sondern ist ein Framework, das von Tools benutzt werden kann, die das System (automatisch, oder auch nicht) aufrüsten - zum Beispiel synaptic (eine schöne GUI dafür) oder apt-cron (...was das Updaten dann automatisiert).
NTFS zu beschreiben, ist inzwischen unter Linux deutlich unproblematischer als noch vor einiger Zeit, dementsprechend ist die gemeinsame FAT32-Datenpartition nicht mehr unbedingt erforderlich. Ansonsten kann man das aber so machen, ja. -- Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit. -- Edsger Wybe Dijkstra Dieser Post wurde am 22.01.2008 um 16:18 Uhr von 0xdeadbeef editiert. |