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05.05.2009, 18:45 Uhr
0xdeadbeef
Gott (Operator)
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Der Artikel zieht die falschen Schlüsse wohl wegen des offensichtlichen Interessenkonfliktes.
Die Idee hinter der Richtlinie ist grundsätzlich nicht schlecht, es geht ja darum, dass sehr viel weniger cookies gesetzt werden sollen, eben weil das Setzen eines Cookies den User nervt. Nur dürfte die Umsetzung schwierig sein, weil z.B. ein Werbeunternehmen, das in den USA sitzt, nicht EU-Recht unterliegt. Ob man hier guten Gewissens die gesamte Verantwortung auf die Webseitenbetreiber abladen kann, auf deren Seiten die Werbung erscheint, ist zumindest zweifelhaft - sie sind in keiner Position, das technisch zu verhindern, und die Verträge werden im Zweifel vom Werbeunternehmen aufgesetzt. Wie viele Webseitenbetreiber haben wohl genug juristisches Wissen, zu beurteilen, ob ein solcher Vertrag der EU-Richtlinie genügt? Aber darum sollen sich die Juristen Gedanken machen, die verstehen im Zweifel mehr davon als ich.
Außerdem ist der Wurf mit der Beschränkung auf Cookies zu kurz. Neben Cookies gibt es eine breite Auswahl von Mechanismen, die eine vergleichbare Funktion erfüllen (LSOs, cache cookies etc.), und auf die ggf. ausgewichen würde. Es wäre für mein Verständnis sinnvoller, das ganze in einer Art und Weise zu formulieren, die den Effekt der zustimmungslosen Datensammlung attackiert, statt eine bestimmte Technik, die dies ermöglicht, zu verbieten. Es gibt genug andere, und ggf. werden halt neue erfunden. -- Einfachheit ist Voraussetzung für Zuverlässigkeit. -- Edsger Wybe Dijkstra Dieser Post wurde am 05.05.2009 um 18:48 Uhr von 0xdeadbeef editiert. |